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Interview mit Serpentcult (30.11.2008)
SERPENTCULT haben diesen Herbst gerade ihr starkes Debütalbum „Weight Of Light” über „Rise Above“ ans Licht der Welt gebracht. Eine nicht ganz alltägliche Doom-Platte, die vor allem durch den eigenwilligen Frauengesang zu etwas ganz Besonderem geworden ist. SERPENTCULT-Gitarrist Frederic Caure hat sich meiner Fragen angenommen und plaudert sehr enthusiastisch über die Band...
Hi! Als erstes Glückwunsch zur neuen Platte! Ein großer Schritt nach der Veröffentlichung von „Trident Nor Fire“. Wie würdest Du die Entwicklung der Band nach dem Release der EP zusammenfassen? Seid ihr einfach als Musiker gewachsen?
Hallo Olli, vielen Dank! Ich denke wirklich, dass wir als Band gewachsen sind und ich würde „Trident Nor Fire“ fast als ‚fröhlich klingende Platte’ bezeichnen, während „Weight Of Light“ viel nüchterner, dunkler, härter und auf den Punkt gebracht ist. Wir haben uns bezüglich des Songwritings eine Menge Gedanken gemacht, nicht nur bezogen auf die Riffs, sondern auch auf die Arrangements. Wir haben Songs deshalb umgeschrieben, bis wir ein befriedigendes Level erreicht hatten. Und yeah, es ist nicht leicht, uns zufrieden zu stellen! Nach den Aufnahmen zu „Trident Nor Fire“ haben wir auch unseren Weg gefunden, wie wir die Sachen in diesem Line-Up ausarbeiten. Man hört das auf dem Album und wir sind stolz drauf!
SERPENTCULT sollte eigentlich der Titel des zweiten Albums von TPOG heißen, welches jedoch nie erschien. Wir müssen jetzt hier nicht über Dinge die vorgefallen sind, sprechen. Jeder, den es interessiert, sollte um die Fakten wissen. Warum habt ihr diesen Bandnamen ausgewählt – es ist doch irgendwie eine direkte Verbindung zu TPOG?
Ehrlich gesagt sehen wir das nicht als Verbindung zu unserer früheren Band. Für uns ist es einfach ein sehr kraftvoller Bandname. Wir haben SERPENTCULT aus denselben Gründen als Namen für die Band gewählt, wie damals, als wir ihn als Albumtitel aussuchten. Er reflektiert eine starke Atmosphäre und klingt großartig. Wir sind aufgrund der direkten Verbindung ernsthaft am zweifeln gewesen, ob wir diesen Namen nutzen sollten. Aber viele Leute haben uns dazu geraten, also haben wir es einfach gemacht!
Gab es schon eine Vision davon, wie der Gesang klingen sollte, als ihr mit SERPENTCULT angefangen habt? Oder war es eher Zufall, dass ihr nun eine Sängerin habt?
Eigentlich war es schon eine Weile klar, dass wir melodischen Gesang wollten. Wir sind alle Fans von Sängern wie Bruce Dickinson, Messiah Marcolin und JB. Als wir mit SERPENTCULT anfingen, wollten wir diesen ultra langsamen und schweren Sound mit einer kraftvollen Heavy Metal-Stimme verbinden. Wir haben einige Kandidaten ausprobiert – einige waren besser, andere schlechter, aber wir hatten niemals dieses ‚das ist es’ Gefühl. Wir waren kurz davor aufzugeben, als unser Schlagzeuger Cosy die Idee mit einer Freundin von sich hatte, die in einer Band sang. Anfangs wussten wir nicht so recht, was wir von einer Frau in der Band halten sollten, aber es funktionierte sehr gut! Die unorthdoxe Kombination aus heruntergestimmtem Riffing und melodischen Vocals funktioniert sehr gut, denke ich. Und am Ende ist es auch etwas anderes, als der zillionste Grunzer.
Die Aufnahmen wurden bei ESOTERIC-Kopf Chandler gemacht. Gab es eines besonderen Grund, da zu recorden? Spielen ESOTERIC denn eine Rolle in eurer musikalischen Herkunft?
Ich war von Anfang an ein großer Fan der frühen ESOTERIC – Alben. Ich habe die Band und das Mystische, was sie anfangs umgab, immer geschätzt. In den letzten Jahren haben wir Greg und die Jungs ganz gut kennen gelernt – wir haben viele Shows zusammen gespielt und sind gute Freunde geworden. Als wir anfingen, über das neue Album zu sprechen, erzählte mir Greg von seinem Studio und bot an, das Album mit ihm zusammen in Birmingham aufzunehmen. Das haben wir gemacht! Greg war der perfekte Mann für die Aufnahmen – er wusste exakt, was wir wollten und was wir brauchten. Es ist ihm auch gelungen, seine eigene Note einzubringen. Wir haben zum Beispiel auf dem Song „SerpentCult“ großartige psychedelische Elemente eingebaut.
Hört ihr selbst hauptsächlich Doom oder ist das Spektrum größer? Hat das direkten Einfluss auf eure eigene Musik?
Sicher, Doom Metal ist noch immer meine Lieblings-Metal-Musik, aber ich höre eine größere Bandbreite an Musik. Wir versuchen nicht unsere musikalischen Haupteinflüsse zu kopieren aber wir können nur schwer verheimlichen, dass wir stark von Bands wie CELTIC FROST, PENTAGRAM, klassischem 70er und 80er Rock und Metal beeinflusst sind. Der Hauptantrieb für die Band ist die Suche nach dem perfekten Riff. Das ist es auch was ich an guter Musik zu schätzen weiß!
Was ist mit den Texten?
Für „Weight Of Light” haben wir mehr oder weniger mit einem Konzept gearbeitet, das sich mit der Aufklärung – historisch und philosophisch – beschäftigt. Die Texte haben in erster Linie einen historischen Kontext, reflektieren aber auf den zweiten Blick auch unsere Ansichten den Dingen gegenüber. Der Song „Weight Of Light“ zeigt dies deutlich. Es geht um die Last, die man trägt, wenn man mit Unfähigen umgeben ist. Es ist ein sehr persönliches Konzept und es ist nicht immer einfach zu erklären.
Der Wechsel zu „Rise Above“ scheint eine gute Wahl gewesen zu sein, bietet dieses Label doch mehr Möglichkeiten für die Band. Zufrieden soweit? Erwartungen? Habt ihr „I Hate” mit einem guten Gefühl den Rücken gekehrt?
Ja, der Wechsel zu „Rise Above“ hat sich bereits als positive Entscheidung für die Band erwiesen. Neben allen Vorteilen gibt es zum Beispiel einen weiteren Vertrieb, bessere Promotion und die Möglichkeit, bessere Touren zu spielen, was exzellent ist. Über „I Hate“ gibt es keine schlechten Worte zu verlieren! Ola von „I Hate“ war und ist noch ein guter Freund von mir und wir haben alles besprochen. Er weiß, dass das der Weg ist, den wir mit SERPENTCULT gehen wollten und er hat uns in jeder Hinsicht bei dieser Entscheidung unterstützt. „I Hate“ ist das Label, das uns immer bei den Zielen, die wir erreichen wollten, unterstützt hat. Sei es mit SERPENTCULT oder mit unseren früheren Bands.
Durch Europa seid ihr ja schon getourt, was ist denn mit dem deutschen Publikum? Gibt es schon Pläne? Festivals 2009?
Es stimmt, dass wir nicht so viel in Deutschland spielen. Ich schätze 4-5 Gigs im letzten Jahr. Wir haben gute Erinnerungen an die Deutschland-Auftritte und wir hoffen, dass es 2009 eine Deutschland-Tour geben wird. Ein deutsches Festival, für das wir bereits bestätigt sind, ist das „Hells Pleasure“ in Pössneck (Thüringen) im Juli. Zusammen mit Wahnsinnsbands wie ABSU, ZEMIAL usw. Ich hoffe wir werden noch ein paar mehr Festivals im Sommer spielen.
Zukunftspläne, Aussichten, Ziele, die es noch zu erreichen gilt?
Yeah, wir bereiten gerade eine US-Tour für den Sommer mit THE GATES OF SLUMBER vor. Danach werden wir verschiedene andere Daten in Europa festmachen und sicher auch nach Deutschland kommen. Dann können wir endlich wieder ein schönes Weißbier trinken! Musikalisch bleibt die Zeit auch nicht stehen und wir werden sicher auch an unserem neuen Album arbeiten.
Danke für ein sehr cooles Album, das frisch klingt und etwas Besonderes in der Doom-Szene geworden ist. Letzte Worte? Danke!
Danke für deine Zeit und das Interesse an der Band. Ich hoffe, ich sehe euch alle von der Bühne aus!
Oliver Schreyer
(Info)
Hi! Als erstes Glückwunsch zur neuen Platte! Ein großer Schritt nach der Veröffentlichung von „Trident Nor Fire“. Wie würdest Du die Entwicklung der Band nach dem Release der EP zusammenfassen? Seid ihr einfach als Musiker gewachsen?
Hallo Olli, vielen Dank! Ich denke wirklich, dass wir als Band gewachsen sind und ich würde „Trident Nor Fire“ fast als ‚fröhlich klingende Platte’ bezeichnen, während „Weight Of Light“ viel nüchterner, dunkler, härter und auf den Punkt gebracht ist. Wir haben uns bezüglich des Songwritings eine Menge Gedanken gemacht, nicht nur bezogen auf die Riffs, sondern auch auf die Arrangements. Wir haben Songs deshalb umgeschrieben, bis wir ein befriedigendes Level erreicht hatten. Und yeah, es ist nicht leicht, uns zufrieden zu stellen! Nach den Aufnahmen zu „Trident Nor Fire“ haben wir auch unseren Weg gefunden, wie wir die Sachen in diesem Line-Up ausarbeiten. Man hört das auf dem Album und wir sind stolz drauf!
SERPENTCULT sollte eigentlich der Titel des zweiten Albums von TPOG heißen, welches jedoch nie erschien. Wir müssen jetzt hier nicht über Dinge die vorgefallen sind, sprechen. Jeder, den es interessiert, sollte um die Fakten wissen. Warum habt ihr diesen Bandnamen ausgewählt – es ist doch irgendwie eine direkte Verbindung zu TPOG?
Ehrlich gesagt sehen wir das nicht als Verbindung zu unserer früheren Band. Für uns ist es einfach ein sehr kraftvoller Bandname. Wir haben SERPENTCULT aus denselben Gründen als Namen für die Band gewählt, wie damals, als wir ihn als Albumtitel aussuchten. Er reflektiert eine starke Atmosphäre und klingt großartig. Wir sind aufgrund der direkten Verbindung ernsthaft am zweifeln gewesen, ob wir diesen Namen nutzen sollten. Aber viele Leute haben uns dazu geraten, also haben wir es einfach gemacht!
Gab es schon eine Vision davon, wie der Gesang klingen sollte, als ihr mit SERPENTCULT angefangen habt? Oder war es eher Zufall, dass ihr nun eine Sängerin habt?
Eigentlich war es schon eine Weile klar, dass wir melodischen Gesang wollten. Wir sind alle Fans von Sängern wie Bruce Dickinson, Messiah Marcolin und JB. Als wir mit SERPENTCULT anfingen, wollten wir diesen ultra langsamen und schweren Sound mit einer kraftvollen Heavy Metal-Stimme verbinden. Wir haben einige Kandidaten ausprobiert – einige waren besser, andere schlechter, aber wir hatten niemals dieses ‚das ist es’ Gefühl. Wir waren kurz davor aufzugeben, als unser Schlagzeuger Cosy die Idee mit einer Freundin von sich hatte, die in einer Band sang. Anfangs wussten wir nicht so recht, was wir von einer Frau in der Band halten sollten, aber es funktionierte sehr gut! Die unorthdoxe Kombination aus heruntergestimmtem Riffing und melodischen Vocals funktioniert sehr gut, denke ich. Und am Ende ist es auch etwas anderes, als der zillionste Grunzer.
Die Aufnahmen wurden bei ESOTERIC-Kopf Chandler gemacht. Gab es eines besonderen Grund, da zu recorden? Spielen ESOTERIC denn eine Rolle in eurer musikalischen Herkunft?
Ich war von Anfang an ein großer Fan der frühen ESOTERIC – Alben. Ich habe die Band und das Mystische, was sie anfangs umgab, immer geschätzt. In den letzten Jahren haben wir Greg und die Jungs ganz gut kennen gelernt – wir haben viele Shows zusammen gespielt und sind gute Freunde geworden. Als wir anfingen, über das neue Album zu sprechen, erzählte mir Greg von seinem Studio und bot an, das Album mit ihm zusammen in Birmingham aufzunehmen. Das haben wir gemacht! Greg war der perfekte Mann für die Aufnahmen – er wusste exakt, was wir wollten und was wir brauchten. Es ist ihm auch gelungen, seine eigene Note einzubringen. Wir haben zum Beispiel auf dem Song „SerpentCult“ großartige psychedelische Elemente eingebaut.
Hört ihr selbst hauptsächlich Doom oder ist das Spektrum größer? Hat das direkten Einfluss auf eure eigene Musik?
Sicher, Doom Metal ist noch immer meine Lieblings-Metal-Musik, aber ich höre eine größere Bandbreite an Musik. Wir versuchen nicht unsere musikalischen Haupteinflüsse zu kopieren aber wir können nur schwer verheimlichen, dass wir stark von Bands wie CELTIC FROST, PENTAGRAM, klassischem 70er und 80er Rock und Metal beeinflusst sind. Der Hauptantrieb für die Band ist die Suche nach dem perfekten Riff. Das ist es auch was ich an guter Musik zu schätzen weiß!
Was ist mit den Texten?
Für „Weight Of Light” haben wir mehr oder weniger mit einem Konzept gearbeitet, das sich mit der Aufklärung – historisch und philosophisch – beschäftigt. Die Texte haben in erster Linie einen historischen Kontext, reflektieren aber auf den zweiten Blick auch unsere Ansichten den Dingen gegenüber. Der Song „Weight Of Light“ zeigt dies deutlich. Es geht um die Last, die man trägt, wenn man mit Unfähigen umgeben ist. Es ist ein sehr persönliches Konzept und es ist nicht immer einfach zu erklären.
Der Wechsel zu „Rise Above“ scheint eine gute Wahl gewesen zu sein, bietet dieses Label doch mehr Möglichkeiten für die Band. Zufrieden soweit? Erwartungen? Habt ihr „I Hate” mit einem guten Gefühl den Rücken gekehrt?
Ja, der Wechsel zu „Rise Above“ hat sich bereits als positive Entscheidung für die Band erwiesen. Neben allen Vorteilen gibt es zum Beispiel einen weiteren Vertrieb, bessere Promotion und die Möglichkeit, bessere Touren zu spielen, was exzellent ist. Über „I Hate“ gibt es keine schlechten Worte zu verlieren! Ola von „I Hate“ war und ist noch ein guter Freund von mir und wir haben alles besprochen. Er weiß, dass das der Weg ist, den wir mit SERPENTCULT gehen wollten und er hat uns in jeder Hinsicht bei dieser Entscheidung unterstützt. „I Hate“ ist das Label, das uns immer bei den Zielen, die wir erreichen wollten, unterstützt hat. Sei es mit SERPENTCULT oder mit unseren früheren Bands.
Durch Europa seid ihr ja schon getourt, was ist denn mit dem deutschen Publikum? Gibt es schon Pläne? Festivals 2009?
Es stimmt, dass wir nicht so viel in Deutschland spielen. Ich schätze 4-5 Gigs im letzten Jahr. Wir haben gute Erinnerungen an die Deutschland-Auftritte und wir hoffen, dass es 2009 eine Deutschland-Tour geben wird. Ein deutsches Festival, für das wir bereits bestätigt sind, ist das „Hells Pleasure“ in Pössneck (Thüringen) im Juli. Zusammen mit Wahnsinnsbands wie ABSU, ZEMIAL usw. Ich hoffe wir werden noch ein paar mehr Festivals im Sommer spielen.
Zukunftspläne, Aussichten, Ziele, die es noch zu erreichen gilt?
Yeah, wir bereiten gerade eine US-Tour für den Sommer mit THE GATES OF SLUMBER vor. Danach werden wir verschiedene andere Daten in Europa festmachen und sicher auch nach Deutschland kommen. Dann können wir endlich wieder ein schönes Weißbier trinken! Musikalisch bleibt die Zeit auch nicht stehen und wir werden sicher auch an unserem neuen Album arbeiten.
Danke für ein sehr cooles Album, das frisch klingt und etwas Besonderes in der Doom-Szene geworden ist. Letzte Worte? Danke!
Danke für deine Zeit und das Interesse an der Band. Ich hoffe, ich sehe euch alle von der Bühne aus!
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